Mljet

Mljet

Nationalpark Mljet auf dem Insel Mljet

Insel Mljet und Nationalpark Mljet

Nationalpark Mljet is eine der 8 Nationalparks in Kroatien. Insel MLJET, im süddalmatinischen Archipel, südlich der Halbinsel Peljesac, von der sie durch den Kanal von Insel Mljet getrennt wird; 100,4 km2; 1237 Einw. Das Inselrelief prägen Hügelketten aus Kalkfelsen mit vielen Karsttälern und Feldern (Polje): Polacno polje, Ivanovo polje, Blatsko polje, Kneze polje. Das weiteste Feld, Babino polje, erstreckt sich südlich der höchsten Erhebung (Veli grad, 514 m). Im äußersten Nordwestteil der Insel liegt eine Landsenkung mit den Seen Veliko jezero (Großer See) und Malo jezero (Kleiner See). Der Kleine See (24 ha, Tiefe 29,5 m) ist durch einen etwa 30 m langen Kanal mit dem Großen See verbunden. Den Großen See (145 ha, Tiefe 46 m) verbindet der seichte, etwa 30 m lange Soline-Kanal mit dem Meer. Die Strömung des durch die Kanäle fließenden Wassers ist sehr stark und wechselt infolge Ebbe und Flut alle sechs Stunden die Richtung. Der Richtungswechsel der Meeresströmung wurde im Mittelalter zum Antrieb von Wassermühlen genutzt. Im Inneren der Insel gibt es vier weitere Karstseen, die von den Einheimischen “blatina” und “slatina” (kroat. etwa Tümpelsee) genannt werden (Aalgründe). Die größeren Buchten heißen: Pomena, Polace, Tatinica, Sobra, Luka Prozura, Okuklje, Saplunara. Der Küste sind viele kleine Inseln vorgelagert.

Mittelländisches Klima; mittlere Lufttemperatur im Januar 8,7 °C, im Juli 24 °C; durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge 1000 bis 1500 mm; 2580 Sonnenstunden im Jahr. Wälder bedecken 72% der Inseloberfläche; auf der Nordwestseite der Insel sind die schönen Kiefernwälder am besten erhalten. Die Hauptorte (Babino Polje, Prozura, Maranovici, Korita, Blato, Ropa, GoveDari) liegen im Innern der Insel, gesäumt von fruchtbaren Feldern; als Häfen dienen ihnen die nächstgelegenen Buchten an der Nordküste. Durch Fährverbindungen hat Mljet Anschluss zur Halbinsel Peljesac und nach Dubrovnik.

Auf der Anhöhe Mali Gradac (in der Nähe von Babine Kuce) gibt es Reste einer illyrischen Befestigungsanlage. In der Römerzeit wird die Insel unter dem Namen Melite erwähnt. Aus dieser Zeit sind überall auf der Insel Funde vorhanden: in Pomena, Zare, Pinjevica. Aus der Übergangszeit zum Frühmittelalter stammen die Ruinen eines Palastes und einer altchristlichen Basilika in Polace. Um 536/537 wurde die Insel dem Oströmischen Reich angegliedert. Später fiel sie an den Stamm der Neretljani, danach an das Fürstentum Zahumlje. Aus dieser Zeit stammen die frühromanischen kleinen Kirchen St. Pankratius, St. Andreas und St. Michael in Babino Polje. Der Obergespan von Zahumlje, Desa, schenkt 1151 die gesamte Insel den Benediktinern (aus der Abtei Pulsano auf dem Monte Gargano in Apulien), die auf dem Inselchen des Großen Sees ihre Abtei und Kirche errichten. Im Jahr 1333 geht Mljet durch eine Schenkung des bosnischen Banus Stjepan an die Republik Dubrovnik. Ab dieser Zeit wird die Insel von einem Fürsten mit Amtssitz in Babino Polje verwaltet. Im Jahr 1345 erhält Mljet seine eigene Verfassung. In der Gotik wurden auf der Insel mehrere Kirchen gebaut (die Pfarrkirche in Babino Polje, die Dreifaltigkeitskirche in Prozura, St. Veit in Korita _ alle aus dem 15. Jh. ). Die Kirchenruine St. Maria vom Berg stammt aus der Übergangszeit von der Gotik zur Renaissance. Die profane Baukunst ist mit einigen charakteristischen Gebäuden vertreten (das Renaissanceschloß des Mljeter Fürsten in Babino Polje, einige barocke Häuser aus dem 17./18. Jh. in Korita).

Nationalpark Mljet (seit 1960), im Nordwestteil der Insel gelegen; 54 km2. Der Park umfasst den Großen und den Kleinen See sowie den Soline-Kanal. Die Seen sind durch schmale und seichte, künstlich vertiefte Kanäle sowohl miteinander als auch mit dem Meer verbunden. Der Nationalpark birgt eine große Zahl von Pflanzengemeinschaften: Aleppokiefern (Pinus halepensis) und Steineichen (Quercus ilex) mit dichter Macchia. Der Große und der Kleine See sowie der Soline-Kanal haben besondere physikalische Eigenschaften: der Kleine See z.B. ist einem natürlichen Eutrophierungsprozeß ausgesetzt, so dass in den unteren Tiefen kein Sauerstoff vorhanden ist. In den Wäldern leben Mungos; die Südküste bildet den Lebensraum der Mönchsrobbe. In der Südbucht des Großen Sees liegt eine etwa 200 m lange und etwa 120 m breite Insel, auf der die Benediktiner im 12. Jh. ein Kloster mit Marienkirche errichteten. Die Kirche St. Maria weist romanische Merkmale auf. Die Vorhalle mit den hohen Reliefs (Heiligengestalten) wurde wahrscheinlich an der Wende vom 12. ins 13. Jahrhundert gebaut. Davor steht ein Renaissanceportikus mit dem Familienwappen der Gundulic aus dem 16./17. Jh. Aus dieser Zeit stammt auch der viereckige Wehrturm. An der Nordostseite der Kirche steht ein romanischer Glockenturm. In der Barockzeit erhielt die Kirche zwei Seitenkapellen mit Altären. Das alte Klostergebäude mit Kreuzgang und geräumigem Keller wurde im 16. Jh. zur Meerseite um einen zweistöckigen Renaissancebau mit einer 30 m langen Terrasse an der Stirnseite erweitert. Zu dieser Zeit wurde die Klosteranlage befestigt (Wehrmauern und -türme am Südende). Das Kloster wurde 1869 säkularisiert und aufgegeben; darin befand sich bis 1941 die Forstverwaltung der Insel Mljet; 1959_60 wurde ein Hotel daraus gemacht. In neuester Zeit wird die Kirche ihrer sakralen Funktion zurückgeführt; für das Kloster sucht man noch einen Verwendungszweck. Der Festtag der Kirche ist Maria Himmelfahrt (15. August). Im Benediktinerkloster von Mljet weilten als Ordensbrüder bekannte Schriftsteller aus Dubrovnik: Mavro Vetranovic (1482_1576), Mavro Orbini (gest. 1614) und Ignjat DurDeviC (1675_1737), der seinen Aufenthalt auf Mljet in einem Gedicht beschrieb.

Der Nationalpark Mljet ist ein Naturphänomen, das wegen seiner landschaftlichen Schönheiten sowie seiner geologischen, biologischen und kulturgeschichtlichen Merkmale den höchsten Grad des Landschaftsschutzes genießt und mithin eine der attraktivsten Insellandschaften der kroatischen Adria bietet.

Überdies bekannt für die Besonderheiten seiner Tierwelt – hier leben Damhirsche, Wildschweine und die 1910 zur Vernichtung von Giftschlangen ausgesetzten Mungos –, scheint sich die Insel ganz in die Legenden, die man sich über sie erzählt, eingelebt zu haben. So sollen sich beispielsweise der Apostel Paulus und Kaiser Augustus hier aufgehalten haben. Das heutige touristische Angebot der Insel besteht aus Unterkunftsmöglichkeiten in Pensionen und Appartements, leckeren einheimischen Speisen (Fisch, Hummer, Käse, Wein), einem dichten Netz malerischer Spazierwege, traditioneller Folkore mit Gesängen und schmucken Trachten und kann nur mit dem Ausdruck “Traumurlaub” beschrieben werden. Die Häfen Polaca und Pomena sind traditionelle Ziele von Nautikern.

 

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