Dom von Dubrovnik

Dom von Dubrovnik

Dom in Dubrovnik – Kathedrale

Dom von Dubrovnik

Der Dom von Dubrovnik, Maria Himmelfahrt steht in der gegenwärtigen Form seit dem XVIII. Jh. und wurde gebaut, nachdem der frühere Dom aus dem XII-XIV. Jh. durch das Erdbeben zerstört worden war. Der ältere romanische Dom war nach geschichtlichen Quellen eine prunkhafte Basilika mit Kuppel und reich verzierten Skulpturen. Nach der Überlieferung stiftete diesen Dom der englische König Richard Löwenherz, nachdem er 1192 bei der Heimkehr vom dritten Kreuzzug bei der Insel Lokrum einen Schiffbruch überlebt hatte. Während der Restaurationsarbeiten am heutigen Dom 1981 wurden Reste eines noch älteren im VII. Jh. gebauten Domes freigelegt. Die Entdeckung bezieht sich auf die ganze Geschichte von Dubrovnik und bezeugt, dass Dubrovnik schon im VII. Jh. eine Stadt war.
Den zerstörten Dom wollte die Republik so bald wie möglich erneuern. Bei diesen Bestrebungen spielte eine Rolle der bedeutende Intellektuelle von Dubrovnik Stjepan Gradic, damals Kustos und hernach auch Rektor der päpstlichen Bibliothek und inoffizieller Gesandter seiner Vaterstadt beim Heiligen Stuhl. Gradic setzte seine Bekanntschaften und Verbindungen ein und sorgte für den Wiederaufbau seiner durch das Erdbeben zerstörten Vaterstadt. Es war seine Eingebung, den Dom von Dubrovnik in den Formen des römischen Barocks wiederaufzubauen. In diesem Sinne schlug er der Republik den sehr bekannten Baumeister Andrea Buffalini aus Urbino vor, der den Grundriss anfertigte und das Modell der Kirche in Holz ent­warf. Buffalinis Entwurf sieht die Kirche als eine Dreischiffkirche mit Kuppel vor. Die Front erhebt sich über sieben Stufen und ist auf barokke Weise verteilt, um den Reichtum der Front und den dynamischen Raum mit vielen Lichtkontrasten hervorzuheben. Besonders ragt der mittlere Teil der Front mit der Hauptpforte hervor, der von vier hohen korinthischen Säulen beherrscht wird. Über der Attika erhebt sich das Stockwerk des Mittelteiles mit einem großen barocken Fenster, mit Pfeilern und mit einem starken dreieckigen Giebel.

Die linke und rechte eingezogene Seite der Front ist einstöckig, durch Pfeiler verteilt und hat tiefe Nischen mit Skulpturen, hoch oben ist die Balustrade mit Heiligenskulpturen. Die beiden kleinen Eingangspforten sind bedeutend niedriger als die mittlere Pforte. Die Seitenwände sind durch Pfeiler und große halbkreisförmige barocke Fenster verteilt. Das Innere der Kirche ist dreischiffig und durch große Pfeiler verteilt. Über der Kreuzung des Haupt- und Querschiffes erhebt sich eine schlanke Barockkuppel. Der Bau der Kirche nach den Plänen des Buffalini begann 1671. Der erste Bauleiter war Paolo Andreotti aus Genua, ihm folgten Pier Antonio Bazzi, auch aus Genua, und der Ordensbruder Tommaso Napoli von Palermo. Den neuen Dom vollendete 1713 der einheimische Baumeister Ilija Katicic. Im Inneren des Domes stehen einige bedeutende spätbarocke Altare, so wie der Altar des hl. Bernardo, den Carlo degli Frangi baute, oder der ganz einmalige Altar des hl. Johannes Nepomuk im violetten Marmor gebaut, im Stil des nordischen Barocks. Dieser Altar ist ein Geschenk des syrischen Bischofs Josip Gjivovic von Peljesac, eines Beraters von Maria Theresia. Die Schatzkammer des Domes gehörte zu den reichsten an der östlichen Adriaküste, sie erlitt aber schweren Schaden im Erdbeben. Das, was aus den Trümmern geborgen worden ist, zeugt vom Reichtum der Kirchen von Dubrovnik. Unter den ganz bedeutenden Wertgegenständen sind die Reliquiare des Hauptes und der Hand des Patrons von Dubrovnik des hl. Blasius (Vlaho). Das Reliquiar des Hauptes hat die Form der byzantinischen Kaiserkrone und ist durch emaillierte Medaillons mit Edelsteinen verziert. Es ist ein hervorragen­des Werk der Goldschmiedkunst des XI. bis XII. Jh. Die Schatzkammer hat mehrere Reliquiare und Kirchengeschirr aus dem XIII. bis XVIII. Jh., darunter viele Werke der Goldschmiede von Dubrovnik. Das Verwalten dieses Domes bezeugt die sprichwörtliche Vorsicht der Bürger von Dubrovnik. Da die Schatzkammer ein Besitz der Republik war, hatte sie drei Schlüssel, von denen einen der Erzbischof, den anderen der Rector und den dritten der Sekretär war.

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